Topadresse für Unterwasserrugby
Von Ulli Gallasch – Organisation Unterwasserrugby-Abteilung des 1. Paderborner Schwimmvereins
Der Paderborner Nachwuchs U18 triumphiert bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Schloß Neuhaus. Auch die U15 und die U21 holen Medaillen.
Paderborn. Ein großer Kraftakt für die hiesigen Sportler: Die Unterwasserrugby-Abteilung des 1. Paderborner Schwimmvereins hat erstmals in der Vereinsgeschichte eine Deutsche Jugendmeisterschaft (DJM) ausgetragen. 170 Kinder und Jugendliche lieferten sich an zwei Tagen im Residenzbad Schloß Neuhaus spannende Wettkämpfe unter der Wasseroberfläche. „Das ist richtig viel Arbeit“, zollte der Bundesnachwuchstrainer Torsten Stanschus den Organisa-toren seinen Respekt. Und er sah einige vielversprechende Talente. Die Paderborner freuten sich über Gold, Silber und Bronze.
Motor der Unterwasserrugby-Abteilung und Organisator der DJM ist das Ehepaar Ulli Gallasch und Marc Wick. Beide gewannen als Aktive nationale und internationale Titel und etablierten die eher seltene Sportart vor Jahrzehnten in Paderborn. Anfangs noch als Hochschulsport, dann als eigene Abteilung im PSV. Und beide sind erfahrene Trainer. Längst sei die Sportstadt Paderborn auch eine „Topadresse für Unterwasserrugby“, wie der stellvertretende Bürgermeis-ter Martin Pantke bei der Eröffnung betonte.
Über die großzügige finanzielle und materielle Unterstützung durch regionale Unternehmen, allen voran die Stadtwer-ke Paderborn, die ein solch großes Vorhaben erst ermöglichen, freute sich der 1. Paderborner Schwimmverein sehr und bedankte sich entsprechend im Rahmen der Siegerehrung.
Beim Unterwasserrugby geht es darum, einen mit Salzwasser gefüllten Ball so häufig wie möglich in einen auf dem 3,50 Meter tiefen Beckenboden stehenden gegnerischen Metallkorb zu drücken. Außer der Badebekleidung dürfen die Sportler nur Tauchmaske, Schnorchel, Flossen und eine Kappe mit Ohrenschutz verwenden. Damit Zuschauer auch mitbekommen, was unter Wasser abläuft, werden die Wettkämpfe mit drei Unterwasserkameras gefilmt und live über-tragen. Schiedsrichter achten auf die Einhaltung der Regeln vom Beckenrand aus und mit Pressluftflasche im Wasser.
Zum technischen Aufwand kommt der organisatorische. Die meisten Sportler, Trainer und Betreuer müssen unterge-bracht und verpflegt werden. Die evangelischen Kirchengemeinden Paderborn und Schloß Neuhaus stellten Räume in ihren Gemeindehäusern am Abdinghof und in der Christus-Kirche als Sammelunterkünfte zur Verfügung. Helfer berei-teten Frühstück und Abendessen, leisteten Küchendienst und sorgten im Schwimmbad für einen reibungslosen Ablauf.
So konnten sich Trainer und Sportler ganz auf den Wettkampf konzentrieren. In den drei Altersklassen U15, U18 und U21 sind die Talente aus dem gesamten Bundesgebiet angetreten und in der U18 zudem der befreundete Club aus Budweis (Tschechien). In der U15 gewann die SG Paderborn-Berlin den dritten Platz und Bronze. Für Paderborn gingen Elian Götze, Laura Gringel und Jule Wick ins Wasser. Sieger wurde der TC Pößneck. Die Ehrungen nahm unter ande-rem Rainer Tohermes, Ehrenpräsident des 1. Paderborner Schwimmvereins, vor.
Die SG Paderborn-Sterkrade-Berlin dominierte den U18-Wettkampf. Ohne Gegentreffer und mit 24 erzielten Toren setzte sich das Team in einer Fünfergruppe an die Spitze. Aus Paderborn durften sich Emil Schütte, Linus Grobbel, Simon Michels und Rico Wick über Gold und den Titel „Deutsche Meister“ freuen.
Die U21 SG Paderborn-Sterkrade landete auf dem zweiten Platz und gewann hinter der SG Bamberg-Pößneck Silber. Für Paderborn kämpften Lena Wick, Alina Laxy, Linus Grobbel, Rico Wick, Jonas Michels und Timo Wick. Lena Wick und Alina Laxy nehmen im November auch an der U21-Europameisterschaft der Frauen in Athen teil. Trainiert wird die Mannschaft seit anderthalb Jahren von Marc Wick und Janine Oßwaldt.