Person steht vor der Paderborner Kulisse im Hintergrund

Interview
Miriam Croft

Miriam Croft: Mein Name ist Miriam Croft. Ich bin 29 Jahr alt und bin jetzt seit zwei Jahren bei den Stadtwerken tätig. Ich habe als Werkstudentin hier angefangen und habe in diesem Zeitraum meinen Bachelor im Lehramt absolviert. Es hat mir aber so gut gefallen bei den Stadtwerken, dass ich meine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement begonnen habe.

Julia Ures: Wenn es zunächst gar nicht geplant war zu bleiben: Was hat Sie überzeugt?
Miriam Croft: Also ich wusste vorher, ehrlich gesagt, nie viel zu den Themen Strom, Gas und Wasser. Ich habe dies immer als selbstverständlich wahrgenommen und war dann doch fasziniert, wie komplex und vielschichtig diese Thematiken einfach sind. Und ja, schlussendlich hat mich auch das tolle Team überzeugt. Wir sind ein kleines, aber feines Team und diese unterschiedlichen Persönlichkeiten… das war das, was mich am Schluss überzeugt hat, auch zu sagen „Okay, ich mache jetzt nach meinem Studium wirklich nochmal eine Ausbildung“.

Julia Ures: Sie kennen die Stadtwerke also seit zwei Jahren als Interne. Was hat sich für Sie in diesen zwei Jahren verändert und entwickelt?
Miriam Croft: Ganz wichtig: das Team. Man hat gemerkt, wie wir einfach noch einmal zusammengewachsen sind. Ich würde auch behaupten, gerade in den letzten Monaten – die ja für uns alle sehr anstrengend waren, was Corona anging – haben wir nochmal eine andere Kommunikationsbasis gefunden, auch zu den Kunden. Sie war schon immer sehr persönlich. Da wird großer Wert bei uns darauf gelegt. Ich finde, dieser persönliche Austausch auch mit den Kunden war schon von Anfang an gegeben und ist auch weiterhin im Fokus. Das finde ich wirklich faszinierend, da mittlerweise viele Unternehmen keinen Wert mehr drauf legen.

Julia Ures: Was schätzen Sie eigentlich an den Kundinnen und Kunden der Stadtwerke?
Miriam Croft: Zum einen, dass wir durch die Bank weg ganz unterschiedliche Persönlichkeiten dort sitzen haben. Wir haben so unterschiedliche Kunden, vom Bauarbeiter bis zum Professor, ist alles dabei. Es ist einfach auch über den Stromvertrag und Gasvertrag hinaus und einfach zu schauen, wo diese Menschen gerade in ihrem Leben stehen.

Julia Ures: Eben haben sie beschrieben, mit den Themen Strom, Gas und Wasser hatten sie vorher nicht besonders viel zu tun. Wie hat sich dann Ihr Umgang und Ihr Verständnis für diese Themen verändert?
Miriam Croft: Die Bedeutung und die Wertschätzung hat sich bei allen drei Sparten sehr verändert. Doch am meisten wohl beim Trinkwasser. Zusammen mit meiner Kollegin Lea Schrader, dürfen wir das Trinkwasserprojekt von „Deine Wasserpartner“ mitgestalten. Ziel ist es hierbei schon Schülerinnen und Schülern einen sorgsamen Umgang mit der Ressource Trinkwasser nahezulegen. Man darf nicht vergessen, dass gerade in den letzten Jahren Trinkwasser eine hohe Bedeutung gewonnen hat. Die hätte sie auch schon vorher haben sollen oder hatte sie vielleicht stellenweise auch. Die letzten heißen Sommer haben uns noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig diese Thematik ist. Ich merke jetzt auch, dass ich selbst deutlicher darauf achte, den Wasserhahn nicht mehr laufen zu lassen. Ich überlege: „Brauche ich das Wasser jetzt schon oder noch nicht?“ Meine Waschmaschine wird nur noch voll beladen. Ich versuche viele Dinge, beim Stromsparen z.B. habe ich meine ganze Elektronik umgestellt, da ich es auch dies nicht mehr als selbstverständlich betrachte. Ich musste feststellen wie komplex es ist, Strom zu erzeugen und auch das Wasser und das Gas zu uns zu bringen. Wir  müssen mit diesen Ressourcen sorgsamer umgehen. Da versuche ich  drauf zu achten, mal abgesehen vom Effekt im Geldbeutel, der natürlich auch ganz nett ist, aber wirklich zu sagen: „Für die nächste Generation ist dann auch vielleicht noch was da und wir können jetzt daran arbeiten.“

Julia Ures: Wenn Sie in Schulen gehen, wie können Sie das alles den Kindern vermitteln, also den verantwortungsvollen Umgang mit Strom, Gas und Wasser?
Miriam Croft: Bei „Deine Wasserpartner“ steht das Trinkwasser im Fokus. Es geht vor allem darum, ein Bewusstsein zu schaffen, dass es eine Ressource ist, die eine Endlichkeit hat. Und auch erst einmal klarzumachen, dass wir an dem Punkt sind, dass wir sehr privilegiert sind, so eine tolle Trinkwasserqualität zu haben. Nur wenige Länder können von sich sagen: Wir können den Wasserhahn aufmachen und können das kostbare Gut einfach so trinken. Und wir hier benutzen es gleichzeitig sogar für unsere Toilettenspülung. Also, mir geht es darum sich klarzumachen: Wenn ich die Toilette benutze, habe im Regelfall zwei Tasten. Und oft reicht die Spartaste und ich muss nicht immer die große benutzen. Ich überlege mir: Muss ich beim Zähneputzen das Wasser laufen lassen oder kann ich das Wasser auch einfach ausschalten und benutze stattdessen einen Zahnputzbecher um anschließend damit meinen Mund ausspülen? Da sieht man mal schnell, wie viele Liter Wasser unnötig ins Waschbecken fließen, die wir nicht brauchen. Gleichzeitig müssen andere Menschen auf der Welt gerade Durst leiden. Und das muss man sich mal vor Augen halten, weil man immer denkt: Trinkwasser, das kostet ja nicht so viel Geld. Natürlich sind das minimale Beträge, aber der Aufwand, der dahinter steckt und die Qualität, die wir haben, … das ist eigentlich für diesen Preis unschlagbar. Und da müssen wir ein Bewusstsein für schaffen. Zu sagen: Wahnsinn, was wir für eine Trinkwasserqualität haben!

Julia Ures: Jetzt sind die Stadtwerke fünf Jahre alt. Vorhin sprachen Sie kurz vom Lehramt. Als Mensch wäre man mit fünf schon sehr, sehr aufgeweckt und pfiffig unterwegs und wäre kurz davor, in die Schule zu kommen. Wie sehen Sie, wenn wir die Stadtwerke einmal etwas personifizieren, die Stadtwerke jetzt mit fünf…?
Miriam Croft: Also, laufen haben sie schon früh gelernt (lacht). Und ich glaube, sie sind zwischendurch auch auf jeden Fall schon gerannt. Ich würde sagen, sie sind vielleicht sogar schon in der Schule. Heutzutage gehen Kinder, die im August oder September geboren sind, auch schon mit fünf Jahren in die Schule und so würde ich auch die Stadtwerke Paderborn einschätzen. Sie sind konstant am Ball der Zeit geblieben sind. Sie ruhen sich nicht darauf aus, wo sie gerade stehen, sondern sie sind immer dabei, sich weiter zu entwickeln: mag das mit internen Schulungen sein, mag es sein, dass wir den Markt beobachten, mag es sein, dass wir Anliegen von Kunden bearbeiten, wenn diese uns zum Beispiel einen Hinweis geben, dass sie an der Stelle X noch einmal recherchieren sollten. Dann wird dies stets überprüft und gegeben falls auch umgesetzt. Immer ein Ohr am Kunden. Die Stadtwerke Paderborn sind gerade in der 1. Klasse, wenn man die Metapher weiterspinnt. Eine unfassbare spannende und bereichernde Zeit. Immer mit dem Punkt, neue Ressourcen auszumachen und sich weiterzuentwickeln, das ist ganz, ganz wichtig.

Julia Ures: Jetzt haben Sie noch die Möglichkeit, den Stadtwerken zu diesem fünften Geburtstag zu gratulieren.
Miriam Croft: Liebe Stadtwerke Paderborn, ich wünsche Euch alles Liebe und Gute zu diesem fünften Geburtstag. Wahnsinn, was bis dahin schon alles passiert und gelaufen ist. Ich hoffe, die nächste 25 Jahre werden mindestens genauso erfolgreich und wunderbar. Ich hoffe, wir verlieren nie den Ehrgeiz, immer weiter an uns zu arbeiten, zu reflektieren und an uns zu wachsen.

Julia Ures: Vielen herzlichen Dank, Frau Croft.
Miriam Croft: Vielen herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.

Anlässlich des 5-jährigen Bestehens der Stadtwerke Paderborn führte Julia Ures (www.juliaures.de) das Interview am 09.11.2020 mit Miriam Croft.

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